Zwischen nördlichem und südlichem Bereich liegt das Maschinenhaus Steinmark, die technische Zentrale der Versorgungsanlagen. Von dort wird der Wasserzufluss in die einzelnen Hochbehälter gesteuert und überwacht. Zur Versorgung der Gemeindeteile Bischbrunn und Oberndorf über den Hochbehälter Bischbrunn muss das Trinkwasser aufgrund deren Höhenlage vom Maschinenhaus über Pumpen gefördert werden. Sollte es im südlichen Versorgungsbereich zu einem erhöhten Wasserbedarf kommen, kann die Zuflussmenge über entsprechende Pumpen erhöht werden. Selbst bei einem Stromausfall kann die Wasserversorgung durch ein Notstromaggregat aufrecht erhalten werden. Darüber hinaus sind in dem Maschinenhaus Aufenthalts- und Sozialräume für die Mitarbeiter, eine Werkstatt und ein Materiallager untergebracht.
Die Leitungen zur Verteilung des Trinkwassers in die einzelnen Gemeinden haben eine Gesamtlänge von ca. 60 Kilometer.
Es gibt insgesamt 7 Hochbehälter, 2 Maschinenhäuser, 1 Überhebepumpwerk, 1 Druckerhöhungsanlage und ca. 70 weitere technische Anlagen, wie z.B. Druckminderer, Kontroll- und Verteilerschächte, Entlüftungs- und Spülschächte die gewartet und ggf. repariert werden müssen, damit Trinkwasser in ausreichender Menge und Qualität in den Haushalten und Betrieben jederzeit zur Verfügung steht.
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über das Versorgungsgebiet der Wassergruppe Marktheidenfeld.
Das Versorgungsgebiet des Zweckverbandes erstreckt sich auf eine Fläche von ca. 80 km² und liegt im südwestlichen Bereich des Landkreises Main-Spessart im Regierungsbezirk Unterfranken, Region 2 – Würzburg, geographisch im südöstlichen Vorland des Spessarts.
Neben den im unten stehenden Lageplan vermerkten Kommunen werden folgende Teilbereiche der Stadt Marktheidenfeld durch den Zweckverband im Rahmen eines Wasserlieferungsvertrages versorgt:
An der Mainleite, Akazienweg, Erlenstraße, Am Seitenberg, Waldstraße, Jägerstraße, Stauffenbergring, Gördeler Ring, Dietrich.Bonhöfer-Straße, Alfred-Delp-Straße, Julius-Leber-Straße, Adam-Stegerwald-Straße, Jakob-Kaiser-Straße, Matthias-Ehrenfried-Straße, Kurt-Schuhmacher-Straße, Gewerbegebiet Dillberg, Bahnhofstraße, Altfelder Straße, Ullrich-Willer-Straße (oberer Teil), Georg-Mayr-Straße (bis zur Martinsbräu).
Bei einem Klick auf die Karte erhalten Sie eine vergrößerte und detailliertere Darstellung mit vielen wasserwirtschaftlichen Parametern (erstellt vom Ingenieurbüro Perry Alka).
Neubau und Inbetriebnahme der Verbindungsleitung vom OT Straßlücke zum HB Bischbrunn
2012
100 Jahre Wassergruppe Marktheidenfeld mit feierlichem Festakt und Tag der offenen Tür
Abschluss der Gesamtmaßnahme Weihersgrund
Stadtteil Rothenfels wird Verbandsmitglied
2010 – 2012
Sanierung und Erweiterung der Wassergewinnungsanlage Weihersgrund
2010 – 2011
Brunnenabschlussbauwerke und Rehabilitation der Brunnenzuleitungen
2010
Erneuerung der Mittel- und Niederspannungsanlage
2009
Neuverrohrung und Überbohrung des Kieselbrunnens
2008
Erkundungsbohrungen im Weihersgrund
2006
Notversorgung der Gemeinde Hasloch nach Ausfall der Eigenwasserversorgung
Erstellung eines Sanierungskonzeptes für das Gewinnungsgebiet Weihersgrund
Errichtung von zwei Grundwassermessstellen im Weihersgrund
2005 – 2006
Erneuerung der Fernleitung Röttbach-Haslochtal BA II
2004
Zustandsermittlung der drei Brunnen im Weihersgrund
Neuerrichtung einer Druckerhöhungsanlage zur Versorgung des Gemeindeteils Hasselberg
Inbetriebnahme und feierliche Einweihung der Wassergewinnungsanlage Wachengrund Erneuerung und Neukonzeptionierung der Fernwirk- und Leittechnik
2003
Kostenlose Brauchwasserabgabe im Wachengrund nach langer Trockenzeit
2001
Beginn der Baumaßnahmen im Wachengrund zur Sicherung der zukünftigen Wasserversorgung
2000
Fertigstellung Wiesenbrunnen im Wachengrund
1999
Erneuerung der Fernleitung Röttbach-Haslochtal BA I
1995
Beginn des Ausbaus von insgesamt 3 neuen Brunnen im Wachengrund
1994
Erneuerung der Fernleitung Entsäuerung – MH Steinmark
1993
Erfolgreiche Probebohrungen im Wachengrund
Versorgungsengpass und kurzzeitige Einschränkung der Wasserversorgung für Steinmark
1992 – 1993
Errichtung eines Schlammspeicherbehälters an der Entsäuerungsanlage Weihersgrund
1991
Versorgungsengpass nach trockenem Sommer
1987
Gemeindeteil Oberndorf wird Verbandsmitglied
1980
Umwandlung vom Versorgungsverband zum Wasserlieferungsverband
1978
Grundsatzentscheidung zum Aufbau eines „zweiten Standbeines“ bei der Wasserförderung und Aufbereitung
1976
Versorgungsengpass nach trockenem Sommer
1974
Abschluß der Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen
1971
Gemeinden Rettersheim und Unterwittbach werden Verbandsmitglied
1966
Gemeinde Trennfeld wird Verbandsmitglied
1965
Umwandlung vom Verein zum Zweckverband. Um eine höhere staatliche Förderung bei Neuinvestitionen zu ermöglichen tritt die Stadt Marktheidenfeld aus dem Zweckverband aus, bleibt aber Großabnehmer.
1964
Gemeinde Glasofen wird Verbandsmitglied
1963
Gemeinde Bischbrunn wird Verbandsmitglied
1962
Bohrung des Forstratsbrunnen
1960
Austritt der Gemeinde Hasloch
1957
Engpässe bei der Wasserversorgung veranlassen den Verband den Kieselbrunnen und die Forstratsquelle im Weihersgrund zu fassen
1947
Erste ordentliche Gruppenversammlung nach dem Krieg
1923
Gemeinden Hasloch, Steinmark und Bergrothenfels werden Verbandsmitglieder
1912
Inbetriebnahme der Verbandsanlagen
1911
Beginn Bauarbeiten des Leitungsnetzes
1910
Vereinsgründung „Marktheidenfelder Gruppe“ durch die Gemeinden: Altfeld, Hafenlohr, Hasselberg, Kredenbach, Marienbrunn, Marktheidenfeld, Michelrieth, Oberwittbach, Röttbach, Wiebelbach und Windheim
Einen Markstein setzten im Jahr 1910 elf Gemeinden, als sie sich zur Marktheidenfelder Wasserversorgungsgruppe zusammenschlossen. Altfeld, Hafenlohr, Hasselberg, Kredenbach, Marienbunn, Marktheidenfeld, Michelrieth Oberwittbach, Röttbach, Wiebelbach und Windheim, damals alle selbständige Gemeinden, waren die ersten Verbands – mitglieder. 1911 begannen die Bauarbeiten für das Leitungsnetz und im Jahr 1912 nahm die Marktheidenfelder Gruppe die Wasserlieferung auf.
Mit dieser Zusammenarbeit und der gemeinsamen Nutzung von Wasser aus dem Spessart wurde die Versorgung für alle Mitgliedsgemeinden dauerhaft gesichert. Die volle Versorgungssicherheit zu erreichen, war jedoch ein langer Weg, der erst im Jahr 2004 dieses Ziel erreichte. Die Chronik auf dieser Homepage ermöglicht einen Einblick in Schwierigkeiten und Veränderungen und einen Überblick über die immensen Investitionen in diesem Zeitraum.
Durch die Bildung der Wassergruppe wurde vor allem auch die Finanzierung dieser Investitionen gesichert, hätten doch viele Gemeinden solche Lasten allein überhaupt nicht tragen können.
Nach mehr als 100 Jahren „Wassergruppe“ können wir unseren Vorgängern für ihre Weitsicht nicht dankbar genug sein. Nachhaltig, fair, solidarisch haben sie gehandelt und wir, die wir heute diesen wichtigen Auftrag haben, werden diese gute Tradition im gleichen Geist fortsetzen. Wir wissen dabei die Bürgerschaft an unserer Seite: Der Versuch, auf europäischer Ebene die Wasserwirtschaft zu liberalisieren, rief in kurzer Zeit 1,5 Millionen Bürger auf den Plan, die den Anfängen einer Kommerzialisierung des Trinkwassers wehrten und dabei erfolgreich waren. Direkt „vor unserer Haustür“ haben wir uns 30 Jahre lang gegen einen drohenden Wasserspeicher im Hafenlohrtal gewehrt – und dabei ist uns allen unsere Verantwortung für unser Grundnahrungsmittel Wasser sehr deutlich geworden.
Wir stellen uns gern dieser Verantwortung – und ich meine: Der „Zweckverband zur Wasserversorgung der Marktheidenfelder Gruppe“ ist auch ein herausragendes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit, von der alle Beteiligten profitieren!